TWI009 - Kriegsruine

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Naturpark

Ruine der Torf-Koksfabrik

Hinter Bäumen fast verborgen auf der anderen Seite des Süd-Nord-Kanals steht die Ruine einer Torf-Koksfabrik. 1944 war das Werk noch im Bau und wurde am 28. Oktober durch eine Fliegerbombe schwer beschädigt. Dabei kamen drei Kinder von polnischen Zwangsarbeitern ums Leben. Ihr gemeinsames Grab auf dem Friedhof St. Franziskus in Schöninghsdorf ist als Kriegsgräberstätte gesetzlich geschützt.
Die Kinder stammten aus dem „Ostarbeiter-Lager“ der Firma Griendtsveen. Dort waren während der letzten beiden Kriegsjahre ungefähr 60 polnische und ukrainische Zwangarbeiter einschließlich ihrer Familien interniert. Die Kinder waren nach dem Fliegeralarm aus den Baracken gestürzt, um Deckung hinter einem Torfhügel zu suchen. Die Splitter der Bombe trafen die achtjährige Anna und ihren zwei Jahre alten Bruder Nicolai sowie den zehnjährigen Wasil tödlich.
Dass die Baustelle der Torf-Koksfabrik Annaveen zum Ziel alliierter Bomber wurde, war ein unglücklicher Zufall. Flugzeuge, die ihre eigentlichen Ziele nicht erreichten, beschossen auf dem Rückweg „Ausweichziele“ – zum Beispiel Verkehrswege. So gelangten die Feldbahnlinien und Torfabbaubetriebe des Emslandes in den Fokus des Beschusses.

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Ordeniederung 1
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