TWI002 - Kanalarbeiterlied

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Naturpark

Das Lied vom Kanalbau

„Des Morgens um halb Fünfe
da heißt es ganz geschwinde
nach unsrer Arbeit hin ja, ja
nach Hebelermeer am Kanal …“


Als zwischen 1870 und 1904 der Süd-Nord-Kanal zusammen mit dem insgesamt 111 Kilometer langen Kanalnetz links der Ems gebaut wurde, gab es kaum schwere Tiefbau-Maschinen. Die Lieder der Arbeiter, die dem Bau des Kanals abschnittsweise folgten, überliefern, wie hart und mühsam sie ihren kargen Lohn verdienten. Besonders beschwerlich war es im Bourtanger Moor, wo der Torf bis zu acht Meter mächtig war. Diese Schicht musste mit Muskelkraft abgetragen werden, damit auf dem sandigen Untergrund die Kanalsohle befestigt werden konnte. Bei fast jedem Wetter wurde geschuftet, lediglich im winterlichen Frost ruhte der Baubetrieb.
Vor allem der Bau der 20 Schleusen und 90 Brücken war in Handarbeit eine gewaltige Aufgabe. War der Torf bis zum Sandboden ausgehoben, rammte man dort hinein Pfahlrostgeflechte, auf denen die Schleusensohle mit Steinen ausgepflastert oder die Pfähle zum Brückenbau errichtet wurden.
Um 1885 sangen die Kanalarbeiter in Hebelermeer beim Bau des Süd-Nord-Kanals das Lied von „Hebelermeer am Kanal“ und dichteten es dann an den anderen Bauabschnitten um. Der Inhalt blieb aber immer der Gleiche: Das Lied handelt vom schweren Graben des Torfs und des Sands und vom geringen Lohn. Und auch davon, wie schnell das hart verdiente Geld beim „Budiker“ (Kantinenwirt) wieder ausgegeben und in Schnaps umgesetzt wurde.


„Mein Lohn kann ich dir nicht geben
und koste es mich mein Leben
ich hab ja nichts verdient, ne ne
bei Hebelermeer am Kanal“.

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Int. Naturpark Bourtanger Moor-Veenland e.V.
Ordeniederung 1
49716 Meppen

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