ICH SEHE: „Eine Straßenkreuzung mit Laterne und einen Wegweiser des Wanderknotenpunktsystems an der Biener Landstraße…“
Archäologische Funde einer historischen Straße - dritter Teil der Archäologischen Sensationsfunde in Geeste
Parallel zur heutigen Biener Landstraße verlief einst der Weg zu einer vorrömischen Siedlung. Diese hatte auch noch zur Römerzeit Bestand: Aus der riesigen Zahl von Verfärbungen im Boden lassen sich Grundrisse von (Wohn-)Häusern, aber auch Nebengebäuden wie kleinen Speicherbauten rekonstruieren. Offensichtlich hat hier ein Dorf mit mehreren Gehöften existiert. Feuerstellen und Reste von Lehmöfen sind ebenso nachzuweisen wie Siedlungsgruben, in die im Laufe der Siedlungstätigkeit zerbrochene Gefäße und andere meist unbrauchbar gewordene Gerätschaften gefallen sind. Scherben aus diesen Gruben lassen sich z.T. wieder zu Gefäßen zusammensetzen.Auch der Weg selbst ist im Boden noch sichtbar: Im Archäologie Museum in Meppen ist das Sandprofil des Weges als Abdruck zu bestaunen. Dort können Kulturinteressierte - im Sand konserviert - die Wagenspuren der ehemaligen Vollholzräder erkennen. Sie durchzogen einst die sandigen Wege und hinterließen quasi eine 3000 Jahre alte Matschspur im Bodenprofil. Diese zeigt auch, dass die Siedlung später verlassen wurde: Denn an den darüber liegenden Ablagerungen ist zu erkennen, dass eine lange Zeit der Boden nicht weiter vom Menschen beeinflusst wurde.
Experten gehen davon aus, dass die Siedlung ca. 400 n.Chr. aufgegeben wurde. Erst ab dem Mittelalter sind wieder Wagenspuren auf der alten Straße sichtbar: die eisenbeschlagenen Räder der neueren Siedlungsgeschichte zeugen im obersten Bereich des Bodenprofils wieder von menschlicher Wegenutzung.
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