ICH SEHE: „Einen Sitzplatz an einem neu gestalteten Dorfplatz in Geeste…“
Funde aus der Bronzezeit - Jungsteinzeit bis nach Römerzeit - dauerhafte Siedlung
Heute ist Geeste ein beschaulicher kleiner Ort mit einer Kirche und einem Heimathaus im Zentrum und einigen kleineren Läden und Gasthöfen drumherum. Viele Neubaugebiete bestätigen die hohe Wohnqualität zwischen dem Biener Busch und dem Geester Speichersee im Herzen des Emslandes.Schon vor langer Zeit war das heutige Geeste beliebt und dicht besiedelt – dies belegen Funde aus der Jungsteinzeit bis zur Bronzezeit, also etwa 2800 v. Chr. bis ca. 400 n.Chr.
Die Experten des Archäologie Museums in Meppen recherchierten eine Siedlung von mindestens 1500 Einwohnern, die über 3000 Jahre in der Region heimisch waren! Es wird vermutet, dass die Siedlung im Zuge der Auflösung des Römischen Reiches aufgegeben wurde und die Bewohner nach neuem Siedlungsraum, z.B. in England gesucht haben. Auch weil kaum etwas zurückgelassen wurde, gehen die Experten von einem geordneten Umzug aus. Es gibt zudem keine Hinweise auf Zerstörungen.
Im Bereich der Biener Landstraße wurden die Reste der frühgeschichtlichen Siedlung gefunden, die heute im Achäologie Museum in Meppen besichtigt werden können.
(Fotos Silke) - Auszug Jahrbuch/ Internet von 1998: Auf den Spuren der Germanen
Im Baugebiet “Biener Sand” wurde der Grundriss eines Hallenhauses aus der römischen Kaiserzeit freigelegt.
In einem sogenannten Suchschnitt förderten die Archäologen ein ca. 40 Zentimeter breites, zerbrochenes Tongefäß sowie ein kleineres, komplettes Behältnis zu Tage. Beide ordnen die Archäologen der jüngeren Bronzezeit/ älteren vorrömischen Eisenzeit zu. In einer benachbarten Grube stieß man auf den Grundriss eines Hallenhauses aus der Zeit etwa um Christi Geburt. Das Haus dürfte etwa 20 Meter lang und sieben Meter breit gewesen sein, so schätzen die Archäologen. Sie gehen davon aus, eine komplette Siedlung mit mehreren dieser alten Gebäude plus entsprechender Industrie (Eisenverhüttung) ans Tageslicht zu befördern. “Das ist etwas im Emsland bisher Einmaliges, denn der freigelegte Hausgrundriss ist der in seiner Art erste im Kreisgebiet überhaupt”, so Kreisarchäologin Dr. Andrea Kaltofen und ihr Mitarbeiter Dieter Röhr. Entdeckt wurden außer den Scherben Spinnwirtel und eine halbe Tonperle. Außerdem gibt es Hinweise auf Eisenverhüttung in Rennfeueröfen, da neben Eisenschlacken Bruchstücke des Tonmantels solcher Öfen freigelegt wurden. Die Archäologen gehen davon aus, dass es sich bei den Bewohnern um Germanen handelte.
Quelle: Archäologische Untersuchungen Geeste-Kottbree; Jahrbuch Geschichtswerkstatt 8/2014
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