Emslandlager Groß Hesepe
Im Emsland und der benachbarten Grafschaft Bentheim gab es insgesamt fünfzehn dieser sogenannten Emslandlager. Errichtet von den Nationalsozialisten, dienten sie als Straf- und Kriegsgefangenenlager. Insbesondere die sowjetischen Kriegsgefangenen litten aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie unter einer rücksichtslosen Behandlung. Die unzureichende Ernährung und die mangelhaften hygienischen Verhältnisse in den überbelegten Baracken forderten zahllose Opfer. Nachdem die Kultivierungsarbeit 1941 eingestellt worden war, setzte die deutsche Führung die Kriegsgefangenen zunehmend in der Landwirtschaft und in gewerblichen Unternehmen – vor allem in Torf- und Tonwerken sowie Ziegeleien – ein.
Nach Kriegsbeginn im September 1939 übernahm das Oberkommando der Wehrmacht das Lager als Kriegsgefangenenlager und ordnete es als Zweiglager dem Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager VI C Bathorn zu. Das Lager Groß Hesepe war 1939 ein Durchgangslager für polnische Kriegsgefangene. Ab 1941 war es zunächst mit französischen und später mit sowjetischen Kriegsgefangenen belegt. Ab Juli 1944 brachte die Wehrmacht mehr als 2.000 italienische Militärinternierte im Lager unter. Vom Lager selbst sieht man heute noch 2 Baracken auf dem Gelände der heutigen JVA Groß Hesepe.
Quelle:
Stiftung Gedenkstätte Esterwegen; Bernd Faulenbach und Andrea Kaltofen (2019): Hölle im Moor: Die Emslandlager 1933-1945, 3. Auflage
Weitere Informationen zu den Kriegsgräbern und den Lagern finden Sie in der Gedenkstätte Esterwegen (www.gedenkstaette-esterwegen.de).
Weiterer Literaturhinweis
Gemeinde Geeste; Martin Koers (2019): Eine Dokumentation zu den historischen Spuren der Lager Groß Hesepe und Dalum sowie des Lagerfriedhofes (Kriegsgräberstätte Dalum), Archiv der Gemeinde Geeste.
Gut zu wissen
Ansprechpartner:in
Int. Naturpark Bourtanger Moor - Veenland e.V.
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