Hofeichen
So wie in Klein-Hesepe sahen einst fast alle Bauernhöfe in den Altdörfern der Region aus: umstanden von alten Eichen. Dafür gab es gute Gründe. Erstens waren Eichen in vorchristlicher Zeit die heiligen Bäume des Gottes Thor oder Donar. Dass sie den Zorn des Kriegs- und Gewitter-Gottes abwenden, mag zwar Aberglaube sein. Vor seinen Blitzen schützen sie aber tatsächlich. Denn die schlagen bekanntlich fast immer in den höchsten Punkt im Gelände ein. Je älter und größer also die Eichen sind, desto unwahrscheinlicher wird es, dass der Blitz das Haus im Schatten der Bäume trifft.
Zweitens gedeihen Stiel- oder Sommereichen besonders gut auf sandigen Böden, wie sie typisch sind fürs Emsland. Deshalb fiel die Wahl stets auf diese Art, wenn Bauern nach dem passenden Schutz vor Wind und Sonne für ihre Höfe suchten. Drittens schließlich sind die Eicheln ein hervorragendes Mastfutter für Schweine. Zudem lässt sich ein Heilmittel aus der Rinde der Eiche gewinnen, deren Gerbstoffe Blutungen stillen und Entzündungen vorbeugen können.
Wegen ihrer Standhaftigkeit und ihrer langen Lebensdauer wurden Eichen übrigens auch als weithin sichtbare Eigentumsgrenzen gepflanzt und schützten die Felder vor den Folgen allzu starker Stürme, die hier oft über die weite Ebene wehen.
Gut zu wissen
Ansprechpartner:in
Int. Naturpark Bourtanger Moor - Veenland e.V.
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